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Sonntag, 25. September 2011

Mein Leben ist ein Chaos...

... und mein Zimmer auch. Aber das ist eine andere Geschichte.
Momentan bin ich immer noch am viel am hin und her laufen, viele normalerweise alltägliche Sachen muss ich dreimal hinterfragen und mein Terminplaner ist auch schon wieder überfüllt.

Doch trotz allem hat sich allmählich bei mir ein komisches Gefühl eingestellt. Routine. Der Weg nach Shinjuku oder zur Uni verläuft jetzt ganz ruhig und ohne weitere Zweifel, welche Bahn ich denn jetzt nehmen muss und die Strecke Bahnhof - Wohnheim klappt auch schon beinahe im Schlaf.

Dazu beigetragen hat wahrscheinlich auch die Tatsache, dass meine Vorlesungen endlich angefangen haben. Der Japanisch-Unterricht weicht nicht großartig von unserem vorherigen ab und auch die Wirtschaftsvorlesung war doch recht ähnlich gestaltet. Nur halt auf Japanisch. Mein Professor, der mir zur Seite gestellt worden ist, scheint glücklicherweise sehr nett zu sein und er ist auch noch verhältnismäßig jung. Neben einer seiner normalen Lehrveranstaltung besuche ich auch noch sein Seminar (ich muss. Beschwer mich jedoch nicht) Die Gruppe ist ziemlich klein, bestimmt weniger als 20 Studenten und ich als einzige Austauschstudentin. Ich hoffe wirklich dort auch ein bisschen Kontakt zu Japaner knüpfen zu können, was sich noch ein bisschen schwer erweist. Man ist ja auch immer so wahnsinnig mundfaul.
Na was für ein riesiges Bürogebäude... oder?
Nee, ist nur meine Uni!
Die Meiji Universität ist schon wirklich riesig! Unsere Japanischlehrerin meinte, man könne bei gutem Wetter von ganz oben (also dem 23. Stock) den Fuji-san sehen. Na mal schauen!!!!
Allerdings fahre ich jetzt auch immer ziemlich zur Rushhour in die Uni. Wobei der Begirff "Rushhour" wörtlich übersetzt in Japan völlig fehl am Platz wäre. "Die Stunde, in der man sich beeilt"??? Aber nicht doch!!! Tatsächlich bewegen sich 95% der Japaner in der Rushhour in der etwaigen Geschwindigkeit eines Sonntagsmorgens Spazierganges. Die restlichen 5% sprinten.

Und trotz aller noch weiter andauernder Probleme und bürokratischen Hürden habe ich es endlich geschafft ein bisschen was von der Stadt zusehen. Wenn auch nich viel bísher.
eine Straße in Shinjuku
Und heute war dann auch unser erstes Museum an der Reihe, nämlich das Ghibli Museum!!! Obwohl ich selber kein großer Anime-Fan bin, haben die Filme doch etwas besonderes, magisches. Und so ging es einem dann manchmal auch in dem Museum.




In dem Museum konnten wir es uns dann auch noch in dem Katzenbus gemütlich machen und einen wahnsinnig süßen Kurzfilm schauen! Leider konnten wir jedoch keine Bilder machen!
Ich habe bis jetzt zwar nur zwei Ghibli Filme gesehen, möchte das jetzt nach dem Museumsbesuch jedoch nachholen!
Und jetzt noch Nachträge:
Vor dem Taifun: Hecke intakt
Nach dem Taifun: Meine Hecke spielt Bäumchen wechsel dich
 Meine Sünden in Japan: (denn wenn die Japaner schon kein Brot backen können, können sie wenigestens Süßes herstellen)
Schokokeksstick umhüllt mit Erdbeer/Himbeerschokolade, umhüllt mit Schokolade. Tolle Erfindung!

Auch sehr tolle Geschichte. Zirtonenlimonade.... nur besser als die deutsche ^^
Es sieht nicht lecker aus. Aber es ist ein Gedicht.
Auf dem letztem Bild sind daifuku zu sehen, eine traditionelle japanische Süßigkeit. Und dieser hier hat die Geschmacksrichtung "Grüner Tee". Es mag vielleicht nicht gut aussehen und beim kauen ein bisschen zäh sein. Aber man sollte sich nicht zwischen mich und diese Dinger stellen. Das gibt Tote.

Mittwoch, 21. September 2011

I'm singing in the rain~

Nun bin auch ich endlich zu hause angekommen. Ich bin mir sicher die meisten von euch haben schon in den Nachrichten gesehen, dass heute der Taifun Nr. 15 über Tokyo zieht. Und so wie ich das aus meinem Fenster beurteilen kann, sind wir gerade mittendrin. Während man der Bevölkerung kaum etwas anmerkt, werden hier doch diverse Vorsichtsmaßnahmen getroffen um schlimmeres zu verhindern. Keine Panik, aber kontrollierte Vorsicht. Die Nachmittagsvorlesungen unserer Uni sind ausgefallen, einige Züge fuhren nicht mehr... dass hieß jedoch nicht, dass niemand mehr auf der Straße war. Inklusive uns. Und was mich am meisten überrascht hat: Mein kleiner, pinker Tchibo-Schirm hat tatsächlich seinen ersten Taifun überstand...es aber nicht geschafft mich trocken zu halten. Und ob er den nächsten übersteht wage ich zu bezweifeln.
Es ist übrigens immer noch warm und mollig bei 26°C.
Naja, heute abend werden dann erstmal Nachrichten geguckt, mal schauen was der Taifun so angerichtet hat.

Aber zum Glück hatte man ja den Vormittag um zu arbeiten. Denn jetzt geht bei uns mit großen Schritten voran! Ich habe den Einführungstest in Japanisch gemacht und mich dann auch noch mit meinem Professoren getroffen. Ich gehe davon aus, dass sein Englisch sehr beschränkt sein wird. Aber er scheint eigentlich sehr nett zu sein und ich freue mich auch schon wahnsinnig auf seine Vorlesungen morgen. Auf irgendeine Art und Weise habe ich es geschafft einerseits meine Vorlesungen total bescheuert zu legen und andererseits wirklich praktisch!
Ich finds wirklich nicht ganz witzig, dass ich Mittwoch fast 6 Stunden Zeit zwischen meinen Vorlesungen hab. Aber ich beschwer mich ganz bestimmt nicht über meine 4 Tage Woche. Zeit für Reisen~

Themawechsel:
Eine Bahnfahrt, die ist lustig... ♫
Wenn man einmal das Monster bezwungen hat, verliert es seine Unberechenbarkeit. Möchte man zumindestens meinen. Zum Glück trifft das auch größtenteils zu. Nur holt es dann manchmal doch wieder aus, um einen von hinten nocheinmal einen freundschaftlich hinterhältigen Kick zu verpassen.
Meine erste Bahnfahrt führte mich ja zum kuyakusho, zum Amt meines Stadtbezirks um mich als Ausländer registrieren zu lassen. Dabei fiel mir dann schon vor dem Eingang ein folgenschwerer Fehler meinerseits auf. Ich hatte mir zwar den Namen der Station, Asagaya, aufgeschrieben... aber nur in Hiragana, nicht in den chinesischen Zeichen, den Kanjis. Mit einer innerlichen Panikattacke und verzweifeltem Gesichtsausdruck stellte ich dann fest, dass unsere Station trotz Nähe zur Uni und zum Wohnheim nicht Ausländerfreundlich gestaltet ist. Es gibt keine Umschrift der Schriftzeichen in römische Schriftzeichen, so wie man sie auf großen Bahnhöfen findet. Ich hatte also die Möglichkeit entweder zu raten oder mir erstmal ein Ticket nach Shinjuku zu kaufen, den Namen konnte ich wenigstens lesen. Und umsteigen musste ich da sowieso. Also entschied ich mich für letzteres.
Und meine Güte, es war ja nur Shinjuku! Dort angekommen, nahm ich dann schließlich doch all meinen Mut zusammen und habe eine Frau angesprochen. Dank ihrer Hilfe stiefelte ich dann auch kurze Zeit später die Treppe zum Bahnsteig hoch. Und da fuhr auch schon gleich mein Zug ein. Nach kurzem Check, ob der auch wirklich in meine Richtung fährt entschied ich mich schnell einzusteigen und atmete erleichtert auf. Richtig entspannt habe ich mich, als ich durch die Ansage und Anzeige in der Bahn mitverfolgen konnte, wie wir uns immer mehr meinem Ziel näherten und schließlich in Nakano, nur 2-3 Stationen vorher, hielten. Und hielten. Und hielten. Und die falsche Richtung wieder losfuhren. Und so habe ich gelernt, dass es anscheinend zwei verschiedene Arten von Zügen gibt auf dieser Linie. Naja zum Glück musste ich dann dank des japanischem Ticketssystems nichts für meine Extratour bezahlen. Ich fuhr also zurück nach Shinjuku und habe mich dann vorsichtshalber nochmal an einen älteren Herren gewandt, bevor ich in den anderen Zug, diesmal den richtigen eingestiegen bin. Endlich in Asagaya angekommen, hielt ich mich an die sehr detailierte Wegbeschreibung auf der Webseite des Amtes, "Vom Süd-Ausgang des Bahnhofes 7 Min Fußweg"... und fand tatsächlich ohne weitere Probleme das Amt. Dass ich bei der Regestrierung noch einige Fehler gemacht habe ist eine andere Geschichte. Nächste Woche beim zweitem Amtgang werde ich übrigens von einer Japanerin begleitet. Und vielleicht von einem Japaner. Die beiden sind nämlich vorhin kurz hier bei uns reingeschneit und haben mir das angeboten, da sie mit einer anderen Deutschen, Jenny, die ich gestern kennen gelernt habe, dorthin gehen. Und ach du meine Güte. Japaner sind ja allgemein keine Riesen. Aber SO einen kleinen sieht man dann doch eher selten! Grob geschätzt würd ich sagen... ich hätte ihm auf den Kopf spucken können!
Der Rückweg lief übrigens ohne Probleme. Ich bin mir nicht immer 100% sicher, aber die Angst hat mir der Sprung ins ziemlich kalte Wasser auf jeden Fall genommen.

Und hier noch ein Nachtrag: Das was hier so einen Lärm macht oder gemacht hat (den Taifun mögen die auch nicht) sind nicht die Grillen sondern Zikaden. Die Grillen konnten wir gestern hören, da es kühler war und genieselt hat. Die sind nicht ganz so laut.

Montag, 19. September 2011

Senpai sugoi yo!

Huch, das werden ja jetzt wirklich viele Einträge in den ersten paar Tagen! Dabei hab ich das Gefühl ich mach doch gar nicht so viel!
Da es heute mal wieder tierisch heiß war, fing der Tag ganz gemächlich an. In unserem Fall also: Gemütlich frühstücken mit Obst und kaltem Kaffee (ja, die Japaner trinken kalten Kaffee. Noch Fragen?) und naürlich Fernsehen! Der hängt ja auch praktischerweise in der Küche. Wobei mich dann auch gleich ein vertrauter Anblick begrüßte: Die erste Fußball Bundesliga!! Naja Kagawa hatte ja schließlich auch ein Tor geschossen...
Da ich am Abend zuvor noch mitbekommen habe, dass heute ja Feiertag ist und die Ämter zu haben, musste ich meinen Plan nochmal umschmeißen!
Allerdings stand der neue dann auch schon ziemlich schnell fest! Dank meiner vietnamesischen Mitbewohnerin, Ha-chan, die mir nämlich anbot zusammen zum 100-Yen-Shop zu fahren, das Äquivalent zum 1-Euro-Laden. Wie schon erwähnt war es tierisch heiß, also waren wir uns einig erst um 5 Uhr loszufahren. Betonung auf Fahren. Wenn es etwas gibt wovor ich noch tierische Angst hier habe, ist es das Bahnfahren. Die Bahnhöfe hier sind wie ein riesiges Monstrum, das immer kurz davor ist mehrere hundert Menschen zuverschlingen. Deswegen war ich froh, dass wir schon mal zu zweit waren.
So schlimm sieht's eigentlich gar nicht aus, oder?
Und hier nochmal ein Bild, fotografiert während wir auf unsere Bahn gewartet haben
Da ich dann nach ausgiebigen Shoppen auch endlich Küchenutensilien hatte, ging es danach auch gleich weiter zum Supermarkt, mein Abendessen einkaufen. Ich denke wirklich, dass ich mich allmählich an all das hier gewöhne und mein Magen nicht länger rumspinnt! Und dann wurde es auch langsam Zeit, sich zu beeilen!!! Schließlich wollten wir beide nicht die letzte Folge unserer geliebten Serie verpassen!

Ja, ich kann für mich selbst sorgen. Und anscheinend Chinesisch kochen ohne es zu merken.
Davor hatten wir allerdings noch ein klein wenig Zeit eine Game Show zu gucken. Und man muss sagen, viel Grips scheinen einige Schauspieler hier wirklich nicht zu haben, zumindestens wenn man sich das eine Team der Show anschaut. Nur einer schien davon wirklich was im Kopf zu haben und Ha-chan hat mich dann auch gleich aufgeklärt wieso: Er ist anscheinend ein Senpai von uns, ein ehemaliger Student meine Gast-Universität, Meiji Daigaku. Wir haben ihn dann auch gleich kräftig angefeuert!
Danach war es dann endlich so weit, wir durften noch ein letztes Mal mit den Charackteren leiden, sie anfeuern, sie beschimpfen und zusehen wie der Kitsch aus dem Fernseher quoll. Und zu unserer Überraschung gab es zu guter Letzt einen wirklich dicken Kuss der Hauptcharacktere. Im japanischen Fernsehen eher eine Seltenheit. Und dann gab's noch mehr Kitsch.
Als es dann irgendwann wirklich vorbei war, wollte ich schon fast in mein Zimmer gehen. Doch dann kam wahrscheinlich eine der merkwürdigsten TV shows im japanischen Fernsehen!! Und es gibt hier eine Menge merkwürdiger Shows!!! Den Sinn des ganzen hab ich zwar nicht ganz verstanden, aber der eine Host scheint sich gern als Frau zu verkleiden - ohne ersichtlichen Grund. Wer jetzt allerdings denkt, es handle sich um irgendeinen Lückenfüller liegt sehr weit daneben. Immerhin treten da doch recht bekannte Künstler auf, z.B. Lady Gaga, Justin Bieber oder so wie heute abend Black Eyed Peas. Zudem sind die Hosts die Mitglieder der erfolgreichsten Boyband Japans, SMAP. Kann man noch Boyband sagen? Herzlichen Glückwunsch zum 20. jährigen Jubiläum an dieser Stelle. ^^""
Naja, auf jeden Fall war das wieder ein schöner Abend mit Ha-chan und auch meiner chinesischen Mitbewohnerin und das einzige, was mich jetzt noch vom Schlafen abhält ist der Gedanke morgen alleine Bahn fahren zu müssen.

Sonntag, 18. September 2011

"G"

Eines durfte ich schon wieder feststellen:
Man sollte nicht ohne eine Mittelchen gegen Insektenstiche nach Japan reisen. Bin ich ja zum Glück auch nicht. Wenn das allerdings so weitergeht, brauch ich bald ein neues! Die Viecher sind hier wirklich zahlreich vertreten und bei der Mücke in meinem Zimmer muss es sich um ein seltenes Exemplar der Ninja-Mücke handeln, denn das Vieh ist einfach nicht zusehen! Im Gegensatz zu den Stichen.
Allgemein sollte man in dieser Richtung nicht zimperlich sein in Japan, Insekten und anderes Getier gibt es hier en masse. Gleich am  Abend meiner Ankunft gab es dann auch schon die erste, aber zum Glück noch distanzierte Begegnung mit dem Schrecken aller Haushalte - einer "G". Im japanischen die Abkürzung für gokiburi - eine Kakerlake. Die wurde dann auch gleich unter großem Geschrei begrüßt, aber nicht getöten. So sind wir nun mal. ;)

Ein anderes Insekt, das hier weit verbreitet ist und das auch lautstark mitteilt ist die Grille. Und die sind wirklich VERDAMMT laut. Die machen mit ihrem Gezirpe den größten Teil des Lautstärkepegels aus, denn mein Stadtbezirk, Suginami-ku, ist eigentlich eine ruhige Gegend. Unser Wohnheim scheint hier die einzige Quelle an Ausländern zu sein und Autos gibt es hier auch eher selten. Prozentual könnte man das Lärmaufkommen wahrscheinlich so zusammenfassen: 60% Getier und davon 55% Grillen, 20% machen die Klimaanlagen aus und 10% die High School und Kindergärten der Umgebung. Die restlichen 10% gehen dann für Autos, Mopeds und so weiter drauf. Es ist hier wirklich eine sehr schöne Gegend mit typisch engen Straßen und typischen Häusern - wenn es nur nicht so heißt wäre! Ich hoffe einfach darauf, dass der Herbst bald einsetzt.

Da hat tatsächlich das Einkaufen auch seine Vorteile! Die Geschäfte sind angenehmt klimatisiert. Wenn man nur nicht wieder raus müsste!!! Einkaufen in Japan ist sowieso eine Sache für sich. Die Kaufhäuser sind eine wahre Reizüberflutung und nachdem mir gestern Mira-chan gezeigt hat, wo bei uns das nächste Riesen-Kaufhaus steht, bin ich heute dann nochmal dahin gewatschelt und habe mich auf eine anstrengende aber !!!erfolgreiche!!! Suche begeben. Ein Abenteuer für sich. Und ich bin mir sicher, dass das nicht das größte Kaufhaus ist, das sich in Tokyo befindet.
Auf dem Schild über den Laden steht der Name Donkihôte. Da weiß natürlich jeder sofort, dass es eigentlich Don Quijote heißt. Nicht? Na dann willkommen im Land der Katakana und des Rätselratens! Das ist mein Studium!Wie dem auch sei, bei uns in der Unit heißt es allgemein Donki. Und ich bin jetzt um einen Wecker, ein paar Hausschuhe, Essstäbchen und allerhand mehr reicher und um viele Yen ärmer. Aber was solls.

Und zur Ergänzung hier nocheinmal:
Mein Wohnheim oder besser ein Teil davon
Mein Zimmer von der Eingangstür aus - und unafugeräumt wie immmer
 PS: Richtigstellung von meinem letzten Eintrag: Es ist egal auf welcher Seite man geht, wenn man nicht aufpasst wird man so oder so umgenietet.

Freitag, 16. September 2011

Achtung, Lebensgefahr!!!

Hallo ihr Lieben!!

Wir sind also gestern morgen gegen 9 Uhr heil und mehr oder weniger unbeschadet in Narita, Tokyo angekommen. Es war im Flugzeug relativ kühl und bereits da war mir klar: Das wird ein Schock!! Als wir dann ausstiegen, merkte ich allerdings, dass ich falsch lag. Das war glatter Todschlag.
Man kann sich das Wetter hier kaum vorstellen! Es ist im Moment gegen 19 Uhr und stockdunkel draußen mit angenehmen 28°C. Da lohnt es sich schon richtig das Fenster aufzumachen! Fliegengitter sei dank.

Zu dem war der Tag gestern auch noch wahnsinnig anstrengend, da ich gleich zur Uni musste und erst gegen 16 Uhr in meinem Wohnheim war. Glücklicherweise sind meine Mitstudenten (vor allem die männlichen) so nett, dass sie mein Gepäck auf den Rückweg getragen haben! Gut, eigentlich waren es nur Malte (von meiner HS) und Kota (ein ehemaliger Austauschstudent von uns), die sich mit meinem Kleingepäck abgemüht haben und ein weiterer asiatischer Austauschstudent, der mit Sicherheit Masochist ist. Er hat freiwillig meinen großen, 23 kg schweren Koffer getragen! Dazu sei noch erwähnt, dass der nächste Bahnhof von unserer Uni aus weder Aufzüge noch Rolltreppen besitzt. Aber das war ihm anscheinend egal.

Im Wohnheim angekommen erwartet mich dann auch gleich die nächste Überraschung, nämlich ein kleiner Willkommensgruß einer Mitbewohnerin. Sehr lecker! ;)

Fassen wir zusammen: Gut 40 Austauschstudenten und ca. 6 Mitbewohnerinnen, macht eine ganze Reihe von ausländischen Namen von Menschen aus der ganzen Welt, die sich doch niemand merken kann!!!

Allerdings konnte ich gut schlafen... nachdem ich mich ungefähr eine halbe Stunde mit meinem Bett beschäftigt habe. Mit meinem Futon-Bett. Bequem war's trotzdem. Also... das Kissen ist gewöhnugsbedürftig, aber das war mir egal.

Mein zweiter Tag fing eigentlich ganz super an. Einer Mitbewohnerin konnte ich den Ort und die Öffnungszeiten (erst ab 10 Uhr) des nächstgelegenen Supermarktes (und nicht Konbini) entlocken und hatte vorher noch Zeit für einen kleinen Spaziergang um auszuprobieren, ob ich mir den Weg vom Bahnhof gemerkt hatte. Hatte ich!
Dabei fiel mir jedoch auf, dass man als Deutsche sich hier in akuter Lebensgefahr befindet. Der Überlebenstipp schlecht hin: Immer schön links gehen. Sonst wird man nämlich von einem skrupellosen Fahrradfahrer über den Haufen gefahren - mindestens 5 Entschuldigungsrufe inklusive.

Danach die ersten Erledigungen gemacht und mir mein Frühststück geholt - tja und dann fing der Ärger irgendwie an. Dieses Wetter ist wirklich nichts für mich und hat mir anscheinend gleich auf den Magen geschlagen. Da ich bisher nichts richtiges gegessen, wahnsinnig Hunger aber keinen Appetit habe, ging es dann heute abend nun doch zu dem nächsten Konbini. Und natürlich ein paar Onigiris geholt. Die allerdings noch im Kühlschrank lagern, denn um 19:57 Uhr kommt schließlich "Sono kao ga mitemitai" =) Da ich ja jetzt schon lautstark und ich meine damit sehr lautstark mitbekommen habe, dass zumindestens ein Teil meiner Mitbewohnerinnen Arashi shows guckt, bin ich positiv gestimmt, dass ich diesmal Glück haben werde. Oder dass sie einfach weg sind, wenn ich gucken will. ^^ Und noch mehr Glück würde ich gerne mit meinem Essen haben.

Es ist übrigens wahnsinnig interessant, wie viele Menschen doch ein paar Brocken deutsch können. Also zumindestens "Guten Tag". Damit hat mich denn nämlich gleich die nette Kassiererin im Konbini begrüßt, nachdem sie erfahren hat, woher ich komme.
Momentan ist alles noch wahnsinnig stressig, aufregend und verwirrend. Ich weiß nicht wann ich mich hier einleben werde, ich hoffe jedoch auf bald.
Also dann, das wars für's erste und ich werd jetzt mal schauen ob ich  gleich den Fernseher irgendwie beanspruchen kann. Ein bisschen Entspannung kann ich jetzt gut gebrauchen.

EDIT: Aus "Sono kao ga mitemitai" wurde gestern dann leider doch nichts. Dafür ist das Essen bei mir geblieben (was auch immer es war) und mir wurde bewusst, dass ich wahrscheinlich in die beste Unit im Universum gekommen bin. Wir haben zusammen "Music Station" geschaut und kamen auch gleich sehr schnell ins Gespräch. Und sie schreien übrigens nicht nur bei Arashi ^^"" (Aber dazu ein anderes Mal). Ein Großteil meiner Mitbewohnerinnen spricht ziemlich wenig Englisch, also wird eigentlich nur Japanisch gesprochen, ein großer Vorteil. Zudem sind alle wahnsinnig nett! Eine Koreanerin hilft mir sogar heute beim Einkaufen!


PS: Das Programm für heute abend steht auch schon fest: Ab 18:58 Uhr gucken wir das Shiwake Eito Special. Und ich musste sogar niemanden zwingen ^^