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Sonntag, 4. März 2012

Time to say Good Bye

Huch, schon wieder ist so viel Zeit vergangen!
Und schon ist die erste Hälfte so gut wie vorbei! Ich hoffe ihr habt in Deutschland alle die Kälte-Welle gut überstanden!! Ich kann schon ein bisschen mit euch mitfühlen. Schließlich kann es auch in Japan sehr kalt werden! Zumindestens in Hokkaido. (Und somit leite ich geschickt über, zu meinem kurzen Bericht inkl Fotos von unserem Mini-Urlaub in Hokkaido)
Allerdings war es kurz zuvor selbst in Tokyo so kalt, dass wir Schnee hatten.

Es  bestand jedoch immer noch ein kleiner Unterschied zu Hokkaido!
Angekommen in Hokkaido bzw. Sapporo, haben wir auch gleich mit unser Museums/Sightseeing Tour angefangen. Leider mussten wir dabei Prioritäten setzen. Also gings erstmal zum Bier-Museum!!
Das Museum war wirklich sehr schön aufgebaut und interessant...
Wir durften sogar im Inneren Fotos machen
Wir mussten zwar keinen Eintritt für das Museum bezahlen, dafür aber das Bier.
 Da es dann nach unserem Museumsbesuch doch schon recht spät war, haben wir uns dann nur noch schnell die wichtigsten Merkmale der Stadt von außen angeschaut.
der Fernsehturm
der "Uhrenturm"
Abgeschlossen haben wir unseren ersten Tag dann mit einer Schüssel Ramen, da dies eine Spezialität Sapporos ist. War auch wirklich sehr lecker!
Den zweiten Tage begannen wir dann ähnlich wie den ersten, nämlich mit einem Museumsbesuch! Diesmal: eine Schokoladenfabrik (wie gesagt, Prioritäten und so.)
Nachmittags machten wir dann einen Ausflug mitten in die Pampa. Und wenn ich Pampa meine, dann meine ich nicht Tokyo-Pampa. Noch nicht mal Lüchow-Dannenberg-Pampa. Pampa in Hokkaido bedeutet, es gibt NICHTS! Außer Schnee. Und Schnee in Hokkaido bedeutet eine Menge Schnee. Ungefähr soviel Schnee, dass die Menschen mit dem räumen nicht hinterher kommen, der Schnee festgetreten wird und zu einer wundervollen Eisfläche mutiert. Was ich dann auch schmerzhaft feststellen konnte. Zum Glück geschah mein Ausrutscher jedoch genau vor unserem eigentlichen Ziel. Denn was findet man in der Pampa? Eine ganze Menge Onsen! Endlich konnte ich meinen ersten Onsen-Besuch genießen! Das tat meinem geschudenem Körper auch ganz gut!
Abends ging es dann noch in ein kleines Izakaya, wo wir uns durch einige Leckereien Sapporos durchprobierten. Was für mich vor allem bedeutete: Eine ganze Menge Kartoffeln!
An unserem dritten und leider letzten Tag hatten wir dann noch ein Mammut-Projekt vor uns: Das historische Dorf!!! Zugegeben eine wirklich tolle Erfahrung, aber auch tierisch anstrengend!
Und dann ging es auch schon wieder zurück nach Tokyo und die Realität holte mich ein. Praktikumsplatz finden. Und zwar am besten sofort!!! Leichter gesagt als getan und nach langem hin und her und wenig positivem, habe ich dank eines ehemaligen Professor doch noch einen Platz gefunden. Und deswegen ziehe ich auch bald um. Also... ziemlich bald. Sozusagen... morgen!
Leider waren die Vorbereitungen schwerer als gedacht. Was hauptsächlich daran lag, dass sich mein Gepäck ungefähr verdoppelt hat. Hupsala!
Naja dank Sabrina werde ich das morgen schon irgendwie schaffen!
Also dann, auf in einen neuen Abschnitt meines Auslandsjahres und auf in das zweite halbe Jahr!

Sonntag, 1. Januar 2012

明けましておめでとうございます

oder auch: akemashite omedetou gozaimasu. Oder ganz simpel: Frohes neues Jahr euch allen!!!
Jetzt hab ich mich einen ganzen Monat lang nicht gemeldet hier. Das heißt der Eintrag wird ziemlich chaotisch und bunt ausfallen. Aber naja. Fang ich erstmal mit den Feiertagen an um dann nochmal über meinen Ein-Tages-Urlaub zu berichten und natürlich das Essen. Und dann war ja da auch noch die "kulturellen" Ausflüge!!!
Das Neujahrsgeschenk meiner Professorin - eine kleine Tafel Schokolade mit einem Drachen. Wir haben ja schließlich seit heute das Jahr des Drachen, tatsudoshi
Aber erst mal zu unseren Feiertagen. Sabrina und ich haben gestern nämlich auch ganz traditionell Sylvester verbracht... vor dem Fernseher nämlich. Zu Sylvester gibt es immer die traditionellen Programme und wir entschieden uns gestern gegen die Musik und für unsere Lachmuskeln, die durch das 6-stündige Programm auch ziemlich strapaziert worden. Genauso wie meine Nackenmuskeln. Und was man sich in Japan sechs Stunden lang anschaut? Fast 50 jährige Männer, die immer wenn sie lachen was auf den Hintern bekommen... und das einen ganzen Tag lang. Is schon irgendwie witzig.
 
 Ja, ja, so sind sie die Japaner. Aber um jetzt mal über die richtigen Traditionen zu sprechen, das wichtigste an Neujahr ist auf jeden Fall 初詣 hatsumoude, der erste Schrein-besuch in neuem Jahr. Wir hatten uns für dieses Event heute extra mit Tomoko verabredet um eine "Spezialistin" mit dabei zu haben. Das Treffen gestaltete sich jedoch weitaus schwieriger als wir anfangs gedacht hatten.  Zum einen da Sabrina und ich gründlich verschlafen hatten und als wir dann endlich soweit waren und in den Aufzug steigen wollten... nun ja. Da fing auf einmal die Erde zu beben an. Ich bin mir sicher, die meisten von euch werden die Schlagzeile schon gelesen haben. 

Schweres Erdbeben der Stärke 7,0 erschüttert Tokio

Freundlicherweise schreibt die dapd dann erst ein paar Zeilen weiter, dass das Epizentrum (an dem die Erdbebenstärke wahrscheinlich tatsächlich 7,0 betrug) 560km weit von Tokyo entfernt war und in 370 km Tiefe lag. Sprich im Klartext hatte das Beben an Land (in und um Tokyo) folgende Ausmaße: Ich hab mich gewundert was die für nen krassen Aufzug in Sabrina's Wohnheim haben, Sabrina hat sich gefragt was wirklich in dem Sekt von gestern abend drin war und Tomoko hat gar nichts mitbekommen. Allgemeine Schätzungen (von uns Erdebebenexperten *hust*) tippen allgemein auf eine Stärke von 4 oder so ähnlich. Also etwas was so mehr oder weniger an der Tagesordnung liegt. Die einzige wirklichen Auswirkungen, die wir zu spüren bekommen haben, war das unser Zug Verspätung hatte. Ich weiß, Deutsche sind das in der Regel nicht gewohnt, aber hier geht man im Allgemeinen davon aus, dass die Züge pünktlich sind.
Naja, irgendwann schafften wir es dann doch noch den Weg zum Schrein zu finden. Und wir waren mal wieder nicht die einzigen.
Der Meiji jingu in Harajuku
Und dann hieß es: Geld schmeißen (am besten 5 Yen), zweimal verbeugen, zweimal in die Hände klatschen, sich was wünschen und nocheinmal verbeugen. Und dann irgendwie aus der Menschenmenge wieder raus. Und zwar bitte ohne Verletzungen.
Dann haben wir unsere Vorhersagen für 2012 gezogen!

Zum Schluß haben wir uns noch schnell was zum Essen an einem Stand geholt (Nabe, was sonst) und sind dann nach Hause getingelt. Dann konnte ich auch endlich feststellen, dass alle Gegenstände in meinem Zimmer während des Bebens heil geblieben sind. Also ehrlich gesagt ist das ein bisschen untertrieben. Meine leere Plastikflasche hat es noch nicht mal für nötig gehalten umzufallen.

Viel weniger traditionell als an Sylvester geht es hier Weihnachten zu. Zwar wird hier auch Weihnachten gefeiert, aber halt auf ihre eigene, sehr japanische Art, die wirklich kaum was mit unserem Weihnachten zu tun hat.
Also haben wir Weihnachten auf unsere Art verbracht. Aber vorher, am 23. 12., gibt es hier in Japan noch ein viel viel wichtigeres Event. Menschenmassen strömen dort hin, wo normalerweise nur eine handvoll Japaner hin darf und es gibt Taschenkontrollen (also, ich meine richtige. Nicht so wie sonst. Aber hierzu später mehr) und man wird abgetastet. Es besteht Ess- und Trinkverbot und man wird von einer ganzen Menge Polizisten beobachtet, damit man auch ja nix böses tut. Und dann stellt man sich brav zu der Menschenmasse, die schon da ist und wartet. Und wartet. Und irgendwann kommt ein kleiner, alter Mann und spricht 5 Minuten. Und das war's. Naja, das ist natürlich nicht irgendein kleiner, alter Mann. Nein, es handelt sich hierbei um den Kaiser höchstpersönlich und der 23.12. ist sein Geburtstag. Und natürlich wird er mit frenetischem Jubel begrüßt und verabschiedet.
Und wir mittendrin mit unseren Flaggen.
Danach bin ich dann mal wieder nach Souka gefahren und es war... Weihnachten!
Unser toller Weihnachtsbaum (ausm 1€ Laden)

Sabrina am Kochen
Unser Weihnachtstisch
Ja und den 25. haben wir dann auch folgendermaßen verbracht:
Und dann war auch schon der 26. und Weihnachten fast vorbei. Aber natürlich mussten wir vorher nochmal Nabe essen.

Irgendwann im Dezember habe ich es dann auch tatsächlich geschafft mit ein paar anderen Austauschstudentinnen der Meiji Uni mal einen Tag lang nach Hakone zu fahren. Es war wirklich schön und eine tolle Abwechslung zu Tokyo.
Wir konnten sogar Schiff fahren!
Und hatten (endlich mal) guten Blick auf den Fuji
Miriam und ich hatten definitiv unseren Spaß

Nur war es leider ziemlich kalt

Das weiße ist übrigens Schnee und das gelbliche Schwefel. Aus zeitlichen Gründe haben wir es nur leider nicht mehr geschafft "Schwarze Eier" zu essen.
Hakone ist auch bekannt für seine heißen Quellen - zu denen wir es aus bestimmten Gründen auch nicht geschafft haben.
Und wieder zurück in Tokyo gab es dann gleich eine kleine Geburtstagsfeier von einer meiner Mitbewohnerinnen. Jeder hat etwas gekocht und mitgebracht. Was bei unserer Zusammenstellung zu einer wirklich bunten Mischung auf unserem Tisch führte.
Alles selbst gemacht und lecker!
Mein "Meisterwerk"
Allmählich setzt bei mir die Stimmung ein, wo ich alles mögliche mit Kartoffel essen möchte. Typisch deutsch!
Meine Kartoffelpuffer - ohne vernünftige Reibe und mit einer Art selbstgemachtem Apfelmus
Und dann natürlich auch eine leckere Gemüsesuppe - leichter gesagt als getan. Gemüsebrühe? Fehlanzeige. Zucchini? Ja, für rund 2 € das mickrige Stück. Erbsen? Nur als Mischgemüse mit Mais. Oder? Halt! ich hab sie gefunden............
.... zumindestens hat's für eine Portion gereicht.
Aber man wird ja innovativ und einfallsreich, wenn es die richtigen Zutaten nicht gibt. Oder dekadent.
Das war schon ziemlich lecker. Und der Käse für rund 3€ pro 100g auch ein echtes Schnäppchen.
Oder man lässt sich halt was schicken. (Vielen Dank für den Honig, Sabrina!!)
Miriam's Paket bestand aus... sehr vielen Keksen!!!
Vielen Dank an Miriam für diesen Weihnachtsmann!
Mein neustes Paket!
Aber es ist ja nicht so, dass ich gar nichts japanisches mehr Essen! Tomoko's Eltern haben mich neulich nämlich zu einem wahnsinnig leckeren Sushi-Laden eingeladen! Wo ich dann zum ersten Mal einiges probiert habe (und einiges auch zum letzten Mal probiert habe) und ganz tolle Weihnachtsgeschenke bekommen habe!
Socken, Ohrringe und Haarband von Tomoko, der Rest von ihren Eltern - vielen vielen Dank!!!
Wahnsinnig tolles Geschirr und ich hab mich noch nicht getraut es zu benutzen!
Und sehr schöne Ohrringe! Die hab ich aber schon getragen!
Das war der Inhalt der Weihnachtsdose. Betonung auf war.
Dieser Panda war ein Geschenk des Sushi-Restaurants. Ich hab in Ryuryu getauft!
Ja, und dann waren ja noch die "kulturellen" Ausflüge, die ich vorher erwähnt hatte.
Zwei Konzertbesuche standen auf dem Plan.
 Das erste Konzert (also die obere Karte) war am 16.12. und es war... verrückt. Wir sind schon ziemlich früh zur Halle hingefahren, da wir noch "ein paar" Erinnerungsstücke kaufen wollten und ja. Es war... n bisschen was los.
Nein, die stellen sich nicht verkehrt rum an. Die wollen alle "Goods" kaufen. Und wir auch!
Aber es war ja auch schließlich eine der größten Hallen Japans! Der Tokyo Dome an sich war schon wahnsinnig beeindruckend!
Der Dome leer...
der Dome füllt sich...
Und ist kurz vor Beginn des Konzerts VOLL!!!
Das Konzert war wirklich beeindruckend und gut, auch wenn wir von unsere Position aus wenig sehen konnten. Aber während ihrer Show haben die Künstler schon versucht, irgendwie einen Großteil des Publikums zu erreichen. Und wenn sie dafür mit Heißluftballons durch die Halle geflogen sind! 
Der Talk war zwar manchmal etwas schwer zu verstehen (dank dem SEHR ausgeprägtem Dialekt einiger Mitglieder und der Geschwindigkeit einiger anderer) aber trotzdem konnte ich viel lachen, wie eigentlich immer und man kann wirklich sagen es war DER HAMMER!!!
Wir hatten uns dann auch im Vorfeld gut aufgehypt und waren vorbereitet!
Mein Meisterwerk, der Schriftzug der Tour!
Und jetzt alle!
Es ist allerdings schon ein bisschen komisch, wenn man dann am nächsten Tag die Nachrichten schaut!
Hmm, schon ziemlich grün oder?
Das lag übrigens an den Penlights, die man vorher kaufen konnte... und ohne würde man sich auch ziemlich ausgeschlossen fühlen!
Das Penlight, dieses Jahr in der Form eines Megaphons... das Thema des Albums/der Tour war ja schließlich Baseball!
Und der Rest der Goods, die ich mir gegönnt habe. Und das Gruppenbild kommt in unser zukünftiges Wohnzimmer!
Und das Tourshirt...
... hinten mit dem Namen der Band.
Tja und dann war es leider zu schnell vorbei, die drei Stunden Konzert sind wirklich wie im Flug vergangen! 
 Aber wir mussten ja nicht lange warten, denn am 19.12. war ja schon das nächste Konzert angesagt und unterschiedlicher hätte es eigentlich nicht sein können! Auf der einen Seite die erfahrene japanische Band, die mal ebenso den Tokyo Dome dreimal vollmacht an einem Wochenende und dann ohne mit der Wimper zu zucken die nächsten Riesen-Hallen Japans füllt und dann auf der anderen Seite diese junge koreanische Band, die Mühe hatt das Zepp Tokyo voll zu kriegen.
Alt gegen Jung, Pop gegen HipHop, Japan gegen Korea, 55.000 Plätze gegen 2700 Plätze. Und beides war großartig!
Wir hingegen haben beide gleichbehandelt... zumindestens bei unseren "Vorbereitungen".
Man glaubt gar nicht wieviel Spaß man mit so etwas haben kann! Und ne schöne Erinnerung ist es auch!
Oben sieht man die Namen der Mitglieder und auf dem anderen Schuh Liedzeilen...
Die Namen habe ich Miriam zu verdanken, da mein Koreanisch leider mehr als eingerostet ist!
Und noch ein Gruppenbild!!!
Haha, und jetzt machen wir mal ein kleines Gewinnspiel!!! ;)
Wer uns als erstes auf dem Bild findet kriegt ein kleines Paket aus Japan!!!

Auch bei diesem Konzert hatte ich viel Spaß während der MC's. Und zwar aus einem einfachen Grund: Die Japanisch-Kenntnisse dieser Band sind im absoluten Anfangsstadium! Zumindestens bei den meisten. 
Besonders in Erinnerung geblieben ist mir ein Auftritt des jüngsten Mitglieds, den sie auf die Bühne losgelassen haben ohne Skript und ohne Unterstützung. Aber er hat schnell begriffen: Körpersprache funktioniert immer!
Aber eine Überraschung gab es schon am Eingang! Denn obwohl die Taschenkontrolle im Dome schon ziemlich ungründlich war, wurde sie noch von der im Zepp übertroffen. Die war nämlich inexistent. Dieser Tatsache verdanken wir dann auch einige Fan-Aufnahmen des Abends.
Und um diesen Artikel doch noch ein bisschen Weihnachtlich zu gestalten:
Leider nicht unser Konzert und leider in schlechter Qualität. Aber was solls.
Auf ein tolles Jahr 2012!